Soziale Repräsentationen durch freie Assoziationen
Abschnittsübersicht
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Über die soziale Repräsentationen durch freie Assoziationen
Soziale Repräsentationen sind Vorstellungen und Verständnisse welche mittels freier Assoziationen erfasst werden. Da die Vorstellungen und Verständnisse einzelner Menschen über soziale Prozesse erlernt werden ist die Methode der freien Assoziationen dazu geeignet, gesellschaftliche Vorstellungen und Verständnisse empirisch zu untersuchen. Freie Assoziationen sind eine empirische Methode zur möglichst offenen, d.h. nicht standardisierten Erfassung von menschlichem Erleben und Verhalten. Dabei werden Versuchspersonen z.B. im Zuge einer standardisierten Befragung mittels Fragebogens offen nach ihren ersten (z.B. 3) Gedanken zu einem bestimmten Stimulus (z.B. in Form eines Wortes oder Bildes) befragt. Die Funktion der sozialen Repräsentation ist es neue unbekannte Inhalte vertraut zu machen. Dabei werden neue Inhalte dem System von bestehenden Wissensinhalten zugeordnet (Kategorisierung bzw. Objektivierung; siehe auch el Sehity & Kirchler, 2006).
Die lexikographische Analyse ist eine deskriptive Methode zur Visualisierung von freien Assoziationsdaten. Identische Assoziationen werden auf Basis (a) ihrer Häufigkeiten und (b) ihres Ranges in einer Assoziationskette gruppiert. Durch die Gruppierung können unterschiedliche Vorstellungen und Verstädnisse zu einem Thema getrennt werden und auch mehrere unterschiedliche Stichproben miteinander verglichen werden. Die aufbereiteten Daten können in als Variable(n) in quantiativen Zusammenhangs- und Vergleichsanalysen einfließen und in einem zweidimensionalen Koordinatensystem dargestellt werden (Kuhlich, el Sehity & Kirchler, 2005).
Hier finden Sie drei Best-Practice-Beispiele zur Anwendung der Methode in unterschiedlichen Themengebieten:
- Friederici, Kathrin (2011). "Was ist Multikulturalismus?" Inhalt und Struktur der Sozialen Repräsentation von Multikulturalismus an einer Berliner Stichprobe (Diplomarbeit an der Humboldt-Universität zu Berlin).
- Marx, Vivien (2018). Soziale Repräsentation gemeinnütziger Organisationen - Was Österreicher_innen über gemeinnützige Organisationen denken und wie sich das auf ihr Spendenverhalten auswirkt (Masterarbeit an der Ferdinand Porsche FERNFH).
- Vogel, Sandra/Kollmeyer, Marlene/Schober, Barbara/Lüftenegger, Marco (2019). Soziale Repräsentationen von „Hochbegabung“ und „besonderer Begabung“ bei österreichischen Lehramtsstudierenden. Erziehung und Unterricht, 169, 65-74.