Die meisten empirischen Untersuchungen beschränken sich auf einen einzigen Untersuchungszeitpunkt (eine einzelne Befragung) da dies sowohl für Forschende als auch für Untersuchungsteilnehmer*innen mit dem geringsten Aufwand verbunden ist. Solch ein Studiendesign nennt man Querschnittdesign. In weniger Studien kommen Längsschnittdesigns mit Messwiederholungen, bei denen dieselben Studienteilnehmer*innen über gewisse Zeiträume hinweg wiederholt untersucht werden (z.B. im Abstand von einem Monat, einem Jahr etc.), zum Einsatz.
Längsschnittstudien sind oft vorteilhaft, um bestimmte Hypothesen zu testen. Vor allem, wenn es um die Prüfung kurz- oder mittelfristiger Ursache-Wirkungs-Relationen geht. Messwiederholungen sind weiters nützlich, um die Genauigkeit gemessener Werte zu erhöhen. So erhält man präzisere Angaben über gewisse Erlebens- und Verhaltensweisen (z.B. durchschnittliche Arbeitszufriedenheit, Beziehungsqualität), wenn man diese nicht an einem einzigen Messzeitpunkt summarisch erfragt (denn der/die Teilnehmende kann zum Zeitpunkt des Fragebogen-Ausfüllen z.B. gerade einen großen Streit gehabt haben, was untypisch ist und zu diesem Zeitpunkt sein/ihr Antwortverhalten verzerrt), sondern über ein oder mehrere Wochen hinweg wiederholt das tägliche Erleben und Verhalten erfasst und daraus den Durchschnittswert bildet.
Eine spezielle Form der Längsschnittbefragung stellt das Tagebuch dar in dem dieselben Versuchspersonen täglich einmal oder mehrmals befragt werden. Im Wochenbuch werden die Versuchspersonen einmal wöchentlich befragt. Sowohl bei Tagebuch als auch bei Wochenbuch werden den selben Personen die selben Fragen öfter als zwei Mal gestellt. Dadurch ergibt sich die Möglichkeit nicht nur between-person Vergleich sondern auch within-person Vergleiche anzustellen.