Abschnittsübersicht

    • Bei der teilnehmenden Beobachtung interagieren die Forschenden mit den zu Beobachtenden und übernehmen eine entsprechende Rolle. Die Forschenden werden selbst Teil des Feldes. Teilnehmende Beobachtungen können sowohl offen als auch verdeckt (die Beobachteten wissen nicht, dass sie beobachtet werden) und strukturiert (d.h. anhand vorgegebener Kategorien) oder unstrukturiert vorgenommen werden.

      Folgende Überlegungen sind anzustellen: Rolle des/r Beobachter_in, Auswahl des Beobachtungsfeldes und der Beobachtungseinheiten, Verhalten im Feld und zur Aufzeichnung. Die Erhebung der Daten erfolgt schriftlich anhand von Protokollen bzw. Feldnotizen während oder nach der Beobachtung.

      Das Dilemma von Identifikation und Distanz zum Feld ist ausführlich zu reflektieren (Gefahr der Überidentifikation mit den zu Beobachtenden: „going native“).

      In interpretativen Prozessen wird den Bedeutungen von menschlichem Verhalten eine prinzipielle Reflexivität unterstellt. Dies gilt sowohl für sprachliches (Symbole, Deutungen, Sprechakte) als auch für nonverbales Verhalten (Gesten, Handlungen usw.).

      Da jede Bedeutung reflexiv auf das Ganze verweist, wird die Bedeutung eines Handelns oder eines sprachlichen Ausdrucks nur durch den Rekurs auf den symbolischen oder sozialen Kontext seiner Erscheinung verständlich. Im Sinne der hermeneutischen Zirkularität von Sinnzuweisung und Sinnverstehen setzt somit ein Verständnis der Einzelakte bzw. des Verhaltens immer ein Verständnis des Kontextes voraus.

      Die Reflexivität der Methode setzt daher auch eine reflektierte Einstellung der/des Forschenden sowie die Anpassungsfähigkeit seiner Untersuchungsmethoden und -instrumente voraus.

      Passende Auswertungsmethoden

      Inhaltsanalyse, Themenanalyse

      Ressource

      Lamnek, S. (2010). Qualitative Sozialforschung. Weinheim: Beltz Verlagsgruppe.
      Ruso, B. (2009). Qualitative Beobachtung. In: Buber, R., Holzmüller, H. Qualitative Marktforschung: Konzepte - Methoden - Analysen. Wiesbaden: Gabler: 525-536