Die physiologischen Messungen („physiological measurements“) dienen der objektiven Erfassung und Quantifizierung bestimmter Merkmale oder Prozesse des Körpers mittels entsprechender Messgeräte. Diese objektiven Messungen werden in der quantitativen Sozialforschung oft mit subjektiveren Erhebungsmethoden (wie z.B. der Fragebogenerhebung) kombiniert und zusammen ausgewertet. Die erhobenen physiologischen Merkmale dienen dabei meist als physiologische Indikatoren mentaler Zustände (z.B. Herzschlagfrequenz oder Cortisolspiegel als Indikator von Stressreaktion und -regulierung) und Verhaltensweisen (z.B. Messung der Schrittanzahl als Indikator für das tägliche Bewegungsverhalten, was dann wiederum mit Stress und Zufriedenheit in Verbindung gebracht werden kann). In der Konsumentenforschung wird zudem gerne Eyetracking eingesetzt, um das Blickverhalten der Konsument*innen objektiv zu erfassen und dann z.B. mit der Produktplatzierung in Verbindung zu bringen (z.B. im Zuge eines Experiments).

Physiologischen Messungen haben den Vorteil, dass sie Merkmale und Verhaltenweisen objektiv, d.h. ohne subjektive Berichtfehler, erfassen. Sie haben jedoch den Nachteil, dass diese oft aufwendiger sind als Methoden, die Daten durch den Selbstbericht der Proband*innen gewinnt - sie sind oft teuer in der Anschaffung (z.B. medizinische Geräte zur Messung der Herzschlagfrequenz oder des Cortisolspiegels) und aufwendig in der Anwendung an den Proband*innen.

Zuletzt geändert: Montag, 8. Januar 2024, 16:41