Die Varianzanalyse (ANOVA) mit Messwiederholung testet, ob sich die Mittelwerte mehrerer abhängiger Gruppen (oder Stichproben) unterscheiden. 

Eine einfaktorielle Varianzanalyse mit Messwiederholung wird verwendet, wenn nur eine Gruppenvariable (z.B. Alter) die Gruppen definiert (z.B. unterschiedliche Altersgruppen) und diese Gruppen anhand nur einer AV (z.B. Arbeitszufriedenheit) verglichen werden sollen, welche mehrmals erholben wurde (z.B. alle zwei Monate). 


Eine zweifaktorielle Varianzanalyse mit Messwiederholung wird verwendet, wenn zwei Gruppenvariablen (z.B. Alter und Geschlecht) die Gruppen definieren (z.B. unterschiedliche Altersgruppen und zwei Geschlechter) und diese Gruppen anhand nur einer AV (z.B. Arbeitszufriedenheit) verglichen werden sollen, welche mehrmals erholben wurde (z.B. alle zwei Monate). Allgemein spricht man hier auch von einer mehrfaktoriellen Varianzanalyse (MANOVA).


Bei nur einer Gruppe mit mehreren Messzweitpunkten wenden Sie den t-Test für abhängige Stichproben an.Voraussetzung für die Durchführung einer ANOVA mit Messwiederholung ist es, dass 

  • die Gruppenvariable nominalskaliert ist (z.B. Geschlecht, Einwohner*innen unterschiedlicher Bundesländer, Schüler*innen unterschiedlicher Schulen), sodass mindestens drei Gruppen gebildet werden können, sowie
  • die Variablen von Interesse (AVs) zwischen den Gruppen abhängig voneinander (also korreliert) sind (wenn jede Versuchsperson mehrmals gemessen wurde, ist diese Voraussetzung meistens bereits erfüllt),
  • intervallskaliert sind, 
  • keine Ausreißer aufweisen (wird im Boxplot kontrolliert, Werte die sich weit entfernt von der Masse der anderen Werten befinden haben großen Einfluss auf die Signifikanz des Ergebnisses, dies kann durch Ausschluss der jeweiligen Versuchspersonen korrigiert werden) sowie
  • normalverteilte Residuen haben (so testen Sie das in SPSS).
Wenn die Voraussetzungen für eine einfaktorielle Varianzanalyse mit Messwiederholung nicht erfüllt sind, dann können Sie den nichtparametrischen Friedman-Test verwenden.

Die ANOVA ergibt den F-Wert. Wenn dieser nicht signifikant ist (z.B. p > .05), dann gibt es keine bedeutsamen Unterschiede zwischen den Gruppen und die Analyse ist beendet. Wenn der F-Wert jedoch signifikant ist, dann gibt es Unterschiede zwischen den verglichenen Gruppen. Um zu sehen, welche Gruppen sich statistisch signifikant voneinander unterscheiden und in welche Richtung, muss zusätzlich ein post-hoc Test berechnet werden (in SPSS und JASP bereits integriert). 

Hier finden Sie eine Videoanleitung zur Durchführung der einfaktoriellen ANOVA mit Messwiederholung in SPSS, hier eine für JASP (englisch). Hier finden Sie eine Videoanleitung zur Durchführung der zweifaktoriellen ANOVA mit Messwiederholung in SPSS.

Zuletzt geändert: Montag, 18. März 2024, 12:07