Einsamkeit ist eine Problematik, welche besonders häufig in Altenpflegeeinrichtungen anzutreffen ist. Das Pflegepersonal stellt einen wichtigen Ansprechpartner für Heimbewohner_innen dar. Diese Pflegekräfte sind es auch, die oftmals zuallererst Einsamkeit bei Bewohner_innen bewusst wahrnehmen.
Im Rahmen der vorliegenden Arbeit soll erforscht werden, wie Pflegekräfte in stationären Altenpflegeeinrichtungen Einsamkeit bei Bewohner_innen wahrnehmen und welche Anstrengungen sie zur Verbesserung der Einsamkeit unternehmen. Des Weiteren soll geklärt werden, wie diese Anstrengungen die Arbeitsweise und -zufriedenheit der Pfleger_innen beeinflusst. Ein spezielles Interesse dieser Arbeit liegt auch in der Wahrnehmung von Veränderungen in der Problematik der Einsamkeit im Zuge der Coronapandemie. Zur Beantwortung der Fragestellungen dieser Arbeit wurde qualitative Forschungsarbeit geleistet. Hierfür wurde das Thema vorerst mittels Literaturanalyse anhand der Schlüsselbegriffe erarbeitet. Dank qualitativer Daten, welche durch fünf Experteninterviews mit oberösterreichischem Altenpflegepersonal gewonnen werden konnten, konnte eine umfassende Themenanalyse zu klaren Ergebnissen führen.
Die Ergebnisse der Forschung zeigen, dass zwischen Personal und Bewohner_innen oftmals ein familiäres Verhältnis vorliegt, dennoch ist es für das Pflegepersonal schwer Heimbewohner_innen aus der Einsamkeit zu befreien. Denn es fehlt an Personal und an Zeit. Unter den Bewohner_innen werden nur wenige Kontakte geknüpft, was auf die Heterogenität der Bewohner_innen zurückgeführt werden kann. Einsamkeit entsteht oftmals durch einen ungewollten Heimeintritt. Dies ist auch der Grund, warum es vorkommt, dass Kontakte zu Angehörigen trotz Einsamkeit reduziert werden. Die Coronapandemie führt auch bei gut eingelebten Bewohner_innen zu Einsamkeit. Denn für diese bedeuten die Corona-Maßnahmen eine Einschränkung von Alltagserlebnissen, welche den Heimalltag angenehmer erscheinen lassen. Deshalb wird es in Zukunft notwendig sein, das Pflegepersonal aufzustocken und diesem ausreichend Zeitressourcen für das Bestreben gegen die Einsamkeit der Bewohner_innen zur Verfügung zu stellen.