Verzeichnis der Abschlussarbeiten

Der demografische Wandel zeigt, dass geburtenstarke Generationen nicht durch geburtenschwache Jahrgänge ersetzen werden können. Die damit zusammenhängenden Problemstellungen reichen von der Pensionssicherung, der Finanzierung des Gesundheits- und Pflegesystems bis zum Arbeitskräftemangel.
Eine mögliche Konsequenz ist die Anhebung des Pensionsantrittsalters. Die positiven Effekte für das Pensionssystem und den Arbeitsmarkt funktionieren jedoch nur bei gesunden Arbeitskräften. Gegenwärtig steigen jedoch gesundheitlichen Probleme mit dem Alter an. Im Angestelltenverhältnis dominieren psychische Gesundheitsrisiken.
Die vorliegende Arbeit untersucht empirisch, welche gesundheitssichernden betrieblichen Maßnahmen für Büroangestellte in der zweiten Hälfte ihrer Erwerbsphase, bei psychischen Belastungen, unterstützend sein können. Es wurde die psychische Belastung und die dazugehörigen Lösungsansätze der letzten fünf Jahre untersucht.
Zur Erlangung des Forschungsergebnisses wurden neun leitfadengestützte Interviews geführt. Die befragten Experten:innen kamen aus den Bereichen der Personalführung und der Personalvertretung. Zusätzlich konnten Experten:innen aus den Bereich Unternehmensberatung/ Leadership und Coaching sowie des behördlichen Arbeitnehmer:innenschutzes befragt werden. Die Auswertung der Interviews erfolgte durch die qualitative Inhaltsanalyse nach Mayring.
Erkenntnisse zeigen, dass psychische gesundheitssichernde Maßnahmen einen weit höheren Aufholbedarf haben als physische Maßnahmen. COVID-19 und Home-Office haben die Arbeitswelt verändert. Berufliche und private Grenzen verschwimmen. Permanente Erreichbarkeit, der Umgang im Miteinander, sowie Mängel in der Personalführung verstärken Dauerbelastungen. Im Zentrum der Lösungsorientierung stehen die Fähigkeiten von Führungskräften. Zusätzlich finden generationengerechte und flexible Arbeitszeitmodelle ihren Anklang.
Deutlich wird aber auch die Notwendigkeit der Selbstinitiative der Mitarbeiter:innen:innen aufgezeigt. Das Finden der persönlichen Work-Life-Balance, der Motivation und der Arbeit im „flow“ liegt in der Eigenverantwortung.

The demographic change shows that the baby boomer generation cannot be replaced by generations with a lower birthrate. Concerned problems are affected from securing pensions, financing the health and care system to the lack of employees.
One possible solution is to increase the retirement age. However, the positive effects for the pension system and the labor market will only show up with healthy workers. At present, health problems increase with age. Mental health risks dominate in white collar employment.
This thesis examines empirically which health-assuring company measures for older office workers in the second half of their working life. And what can be supportive to prevent mental stress. Based on existing measures, the psychological stress of the last five years was specifically examined.
Findings show that mental health measures have a much greater need to catch up than physical measures. COVID-19 and home office have changed the work environment. Professional and private boundaries are blurring. Permanent accessibility, the way we are treating each other, also conflicts and missing leadership increase permanent stress. Major importance are the skills of leaders. In addition, generation-appropriate and flexible working time models are getting more and more popular.
However, the need for self-initiative on employees side is also clearly shown. Finding your personal Work-Life-Balance, motivation and working in “flow” is at their own responsibility.
Nine guided interviews were conducted to obtain the research result. The interviewed experts came from the areas of personnel management and works council. In addition, experts from the areas of consulting/leadership and coaching as well as employee protection authorithies could be interviewed. The interviews were evaluated using a qualitative content analysis according to Mayring.