Verzeichnis der Abschlussarbeiten

Die mit Mitte des Jahres 2021 stark gestiegene Inflation in Österreich stellt Konsument:innen vor finanzielle Herausforderungen, die in verändertem Kaufverhalten und Sparmaßnahmen resultieren. Um auftretende Veränderungen sowie Hintergründe von Konsum- und Einschränkungsmaßnahmen zu untersuchen, wurden 12 problemzentrierte Interviews mit österreichischen Konsument:innen durchgeführt. Aus diesen ging hervor, dass die Wahrnehmung der Inflation von der Bewertung der eigenen finanziellen Lage und der persönlichen Bedeutung der Bereiche, in denen Preisanstiege bemerkbar werden, beeinflusst wird. Das Kaufverhalten wird an die kostenintensivere Lebenssituation adaptiert, wobei das Qualitätsbewusstsein weiterhin die Preissensibilität überlagert und eine Vielzahl von Konsumentscheidungen auf hedonistische Motive zurückgeführt werden können. Weiters wirken Habitualisierung und soziale Determinanten auf die Bereitschaft, Ausgaben einzuschränken. Entscheidungsprozesse, aufgrund derer Einschränkungs- und Sparmaßnahmen erfolgen, basieren dabei nicht immer auf rationalen Kosten-Nutzen-Überlegungen, sondern entstehen häufig unter Einbezug der subjektiv empfundenen Relevanz von Gütern und Alltagsbereichen, dem Bedürfnis nach bewusstem Konsum sowie der wahrgenommenen Dringlichkeit der Ausgaben. 

The significant increase in inflation in Austria since the middle of 2021 presents financial challenges to consumers, resulting in changes in purchasing behaviour and in restrictions. To investigate the occurring changes as well as underlying reasons for consumption and restriction measures, 12 problem-centered interviews with Austrian consumers were conducted. The interviews revealed that perception of inflation is influenced by the evaluation of one's own financial situation and the personal significance of areas in which price increases become noticeable. Purchasing behaviour is adapted to the more cost-intensive life situation, whereby quality awareness tends to continue to outweigh price sensitivity and a large number of consumption decisions can be attributed to hedonistic motives. Furthermore, habitualization and social determinants have an impact on the willingness to restrict expenses. Decision-making processes that lead to restriction and saving measures are not always based on rational cost-benefit considerations, but often arise from the subjectively perceived relevance of goods and everyday aspects of life, the desire for conscious consumption, and the perceived urgency of expenditures.