Das Callcenter des Österreichischen Automobil-, Motorrad- und Touringclubs (ÖAMTC) ist eine der größten und komplexesten Callcenter-Organisationen in Österreich. Zu dessen kurz- und langfristiger Steuerung werden, wie in jeder größeren Organisation, zahlreiche Berichte aus unterschiedlichsten IT-Systemen benötigt. Der ÖAMTC steht dabei vor der Herausforderung, dass kein zentrales Berichtsmanagement existiert und Berichte, in einer über lange Zeit gewachsenen Struktur, an verschiedensten Orten abgelegt und verwaltet werden.
Die Arbeit untersucht, im Rahmen eines parallel dazu abgewickelten Projektes zur Einführung eines Berichtsmanagementsystems, ob und welche Auswirkungen die Zentralisierung der Berichte auf Arbeitsgewohnheiten und Motivation der Führungskräfte haben. Methodisch wurde hierbei auf das Instrument der Fokusgruppen und anschließender qualitativer Inhaltsanalyse zurückgegriffen. Interviews wurden sowohl vor, als auch nach der Einführung des Berichtsmanagementsystems durchgeführt und die Unterschiede verglichen.
In der Pre-Analyse wurde festgestellt, dass ein nicht unerheblicher Druck und daraus erwachsend negative Folgen für Arbeitsgewohnheiten und Motivation durch nicht auffindbare Berichte, aber auch durch prozessuale Themen wie fehlende Berichtsdefinitionen oder mangelnder personeller Ressourcen, besteht.
Die Post-Analyse ergab, dass vor allem bei Führungskräften im unteren Management Motivationssteigerungen zu beobachten waren. Das mittlere Management sowie Stabsstellen zeigten nur geringfügige Verbesserung ihrer eigenen Motivation, vermuteten aber für Berichtskonsumentinnen und –konsumenten, vor allem im unteren Management, eine entsprechende Verbesserung der Situation.