Verzeichnis der Abschlussarbeiten

Unternehmensgründungen nehmen einen wichtigen Stellenwert im Wirtschaftskreislauf ein. In Österreich gibt es 466.187 Unternehmen wovon über 57% als Ein-PersonenUnternehmen (EPU) geführt werden. Diese Arbeit untersucht, ob sich die Befunde aus der Forschung zu Gründungsintention und -erfolg in den Meinungen von österreichischen Experten und Expertinnen widerspiegeln. Außerdem wurde untersucht welche besonderen Rahmenbedingungen in Österreich vorherrschen und welche Bereiche Potential zur Verbesserung bieten. Die Untersuchung fand durch qualitative Interviews mit fünf Experten und Expertinnen aus der Gründungsberatung statt. Das Ergebnis zeigt Übereinstimmungen zwischen den Forschungsergebnissen und den Meinungen der Interviewten in Hinblick auf Motive, soziale Netzwerke und Finanzierung. Teilweise Übereinstimmungen zeigten sich auf den Gebieten Persönlichkeit und Humankapital. Einzig im Bereich Geschlechterunterschiede konnte keine Übereinstimmung der Ergebnisse gefunden werden. So tendieren Forschungsergebnisse dazu weibliche Gründer als weniger erfolgreich einzuordnen, während die befragten Experten und Expertinnen diese Meinung nicht teilten. Als Besonderheiten in Österreich wurden das breite Beratungsangebot, die große Anzahl an reglementierten Gewerben, die Gründungskosten, Umweltauflagen und die Eigenkapitalanforderungen angeführt. Verbesserungspotentiale werden im Schulsystem, der Sozialversicherung und in der Risikokapitalfinanzierung erkannt.

Company foundations are of great importance for the economy. In Austria 466.187 companies are operating, more than 57% of these companies are one-person businesses (EPU). This paper analyzes whether the results of the research for founding intentions and success are reflected in the statements of Austrian experts. Furthermore, this paper shows which special conditions predominate in Austria and where there might be room for improvement. The study was carried out in form of qualitative interviews with five experts who work as foundation consultants. The analysis of the interviews shows consistency between results of scientific research and experiences of the experts with respect to motives for founding a business, social networks and financing. Partial congruence has been shown regarding the items personality and human capital. Regarding gender differences scientific research and expert's expertise are not consistent. The interviewed experts do not agree with results of research assessing female founders to tend to be less successful than male founders. As Austrian particularities the experts mentioned a comprehensive range of consultancy services, a high number of regulated businesses, founding costs, environmental requirements and equity capital regulations. Potential for improvement in Austria has been seen in the education system, in social insurance and in venture-capital-financing.