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Abstract (de): |
Seit Inkrafttreten der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) am 25.05.2018 haben Betroffene
Rechte zur Kontrolle ihrer Daten erhalten. Die Nutzung dieser DSGVO-Betroffenenrechte ist
jedoch noch unzureichend erforscht. Diese Arbeit untersucht, wie Betroffene seit der Einführung
der DSGVO ihre Rechte wissentlich genutzt haben. Eine nicht repräsentative Online-Umfrage
wurde durchgeführt, um die Forschungsfragen zu beantworten. 40,3% der Befragten gaben an,
dass sie seit Mai 2018 eines oder mehrere DSGVO-Betroffenenrechte wissentlich ausgeübt
haben. Es wurde kein signifikanter Zusammenhang zwischen der Ausübung und dem
Bildungsniveau festgestellt. Das wichtigste Motiv für die Wahrnehmung der Rechte war die
"Kontrolle", gefolgt von "Recht" und "Wille". "Neugier" und "Zorn" spielten eine untergeordnete
Rolle. Es konnte kein Zusammenhang zwischen dem Motiv "Kontrolle" und dem Alter der
Befragten gefunden werden. 93,6% der Befragten betrachten ihre DSGVO-Betroffenenrechte als
mindestens "wichtig". Das Recht auf Löschung/ "Vergessenwerden" gemäß Artikel 17 der
DSGVO wurde als wichtigstes Recht angesehen. Es wurde kein signifikanter Zusammenhang
zwischen der Bedeutung der Rechte und dem Bildungsgrad festgestellt. Die Betroffenen hatten
ein einigermaßen gutes Wissen über ihre DSGVO-Betroffenenrechte mit durchschnittlich 7,98
von elf richtigen Fragen. Nur wenige Befragte kannten alle Betroffenenrechte (2,4%). Auch hier
wurde kein Zusammenhang zwischen dem Wissen und dem Bildungsgrad festgestellt. Das Recht
auf Löschung/ Recht auf „Vergessenwerden“ gem. Artikel 17 DSGVO wurde von den meisten
befragten Betroffenen ausgeübt, wohingegen das Recht auf Einschränkung der Verarbeitung
gemäß Artikel 18 DSGVO pro befragte Person am häufigsten ausgeübt wurde. Die befragten
Betroffenen nutzten am häufigsten E-Mails zur Wahrnehmung ihrer DSGVO-Betroffenenrechte
und verwendeten selten Vorlagen. |
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Abstract (en): |
This study examines the utilization of data subjects' rights under the General Data Protection
Regulation (GDPR) since its implementation on May 25, 2018. But there remains a lack of
research on their usage. To address this gap, a non-representative online survey was conducted
to investigate how data subjects have knowingly exercised these rights. 40.3% of respondents
reported exercising one or more rights. There was no significant correlation between the exercise
of these rights and the respondents' level of education. The most prevalent motive was "control,"
followed by “right" and “will". No significant correlation was found between the motive of "control"
and the respondents' age. 93.6% of respondents regarded their rights as at least "important," with
the right to erasure being the most crucial. Data subjects demonstrated moderate knowledge of
their rights (averaging out at 7.98 out of eleven correct answers). Only 2.4% of respondents knew
all their rights. No significant correlation was found between knowledge of these rights and the
respondents' level of education. The right to erasure was the most frequently exercised right,
while the right to restriction of processing was most frequently exercised per individual.
Respondents predominantly utilized email and rarely employed templates to exercise their rights |