Verzeichnis der Abschlussarbeiten

Innerhalb der politischen Kommunikation wächst das Bewusstsein für Emotionalisierungen, Narrative und effektives Framing. Politische Frames setzen abstrakte politische Positionen und Ideen in für Rezipient*innen erfahrbare sprachliche Bilder. Deep Storys sind kulturelle Meta-Erzählungen, die sich korrekt anfühlen – unabhängig von konkreten Fakten oder Wirklichkeitsbezug. Selbst wenn derartige Geschichten als unzutreffend erkannt werden, könnten sie ‚wahr‘ sein oder es könnte ‚so ähnlich passieren‘. Wähler*innen analysieren weniger Fakten, als dass sie plausible Erzählungen hören. Diese Arbeit unternimmt den Versuch, die hintergründigen Erzählungen und Botschaften in den Wahlkampfwerbespots der Bundestagsparteien AfD und CDU auf Bild- und Ton-Ebene zu analysieren und mit Hintergrundinformationen zum Bundestagswahlkampf 2021 zu ergänzen. Im Ergebnis verharmlosen beide Parteien ihr politisches Wirken und nutzen aufladbare Begriffe unterschiedlich. Die AfD bedient sich des Begriffs der Normalität und füllt es in normativer Weise in ihrem Sinne. Die CDU hingegen bedient sich vieler uneindeutiger Begriffe, ohne sie mit Bedeutung zu füllen. Die Wirkung des CDU-Spots entspricht einer mit ‚Feel-Good‘ untermalter Karikatur ihrer Regierungsarbeit. Entlarvend für beide Parteien war jenes, das sie nicht kommuniziert und gezeigt haben. Meine Motivation für die Arbeit ist, zu identifizieren, welche Themen Parteien setzen und wie sie es tun, wenn man ihnen die Plattform dafür bietet. Einen Wahlwerbespot zeichnen verglichen mit einer Talk-Runde im Fernsehen nahezu Laborbedingungen aus. Welche Narrative verwenden Parteien, wie nutzen sie diese Freiheit der Gestaltung?