Verzeichnis der Abschlussarbeiten

Die Zuwanderung von Menschen aus dem Ausland nimmt stetig zu und trägt im großen Maße dazu bei, dass die Zusammensetzung der Wiener Bevölkerung immer diverser wird. 221.616 Frauen und damit 61% aller Migrantinnen in Wien haben ihre Heimat in einem Nicht-EU-Land. Da für diese Gruppe beim Zugang zum Arbeitsmarkt besondere Bedingungen gelten, wurde im Zuge dieser Arbeit erforscht, welchen Herausforderungen Frauen mit Migrationshintergrund aus einem Drittland bei der Integration am Arbeitsmarkt und im weiteren Verlauf ihrer Erwerbs-biografien begegnen. Um diese Forschungsfrage zu beantworten, wurden Frauen aus den Nachfolgestaaten Jugoslawiens im Alter zwischen 45 und 59 Jahren, zu ihren Erfahrungen befragt. Dafür wurde ein qualitativer Methodenmix angewendet. Es wurden leitfadengestützte Einzelinterviews sowie eine Fokusgruppen-Untersuchung mit drei Teilnehmerinnen geführt. Neben einem Rückblick zum Zeitpunkt der Einwanderung war damit auch ein Perspektiven-wechsel zum gegenwärtigen Ist-Stand der Erwerbstätigkeit möglich. Darüber hinaus war es möglich, die arbeitsmarktpolitische Realität aus einer geschlechts- und senioritätsspezifischen Perspektive zu interpretieren. Die Untersuchung zeigte, dass eine strukturelle Ungleichheit besteht, die nicht einem einzelnen spezifischen Faktor zugeordnet werden kann. Vielmehr ist es das Konvolut verschiedener Dimensionen, die erschwerend auf die Arbeits- und Lebens-umstände der Frauen wirken.

The immigration of people from abroad is steadily increasing. This strongly contributes to the fact that the population in Vienna is becoming more and more diverse. 221,616 women and thus 61% of all female migrants in Vienna have their home in a non-EU country. Since this group is subject to special conditions when it comes to accessing the labor market, this study investigated the challenges that women with a migration background from a third country face when integrating into the labor market in Vienna as well as in the further course of their employment biographies. To answer this research question, women from the successor states of Yugoslavia between the ages of 45 and 59 were interviewed about their experiences. A qualitative mix of methods was used for this purpose. Semi-structured individual interviews and a focus group survey with three participants were conducted. In addition to a retrospective view at the time of immigration, this study also enabled a change of perspective to the current state of employment. Furthermore, it was possible to interpret the labor market reality from a gender- and seniority-specific perspective. The study showed that there is a structural inequality that cannot be attributed to a single specific factor. Rather, it is the conglomerate of various dimensions that have an aggravating effect on women's working and living conditions.