Das Hauptziel dieser Literaturanalyse ist es einen Überblick der verschiedenen Unterstützungsangebote (mobil und teilstationär) in der informellen Betreuung und Pflege für gesamt Österreich zu geben, auf die Betroffene und deren Angehörige möglichst niederschwellig, gezielt und kostengünstig zugreifen können, um eine mögliche Balance zwischen Arbeit-Pflege und Familienleben herzustellen. Zur Beantwortung dieser zugrunde liegenden Fragestellungen wird
in der Literaturrecherche ein Vergleich der diversen Dienstleistungsangebote auf Bundes- und Länderseite vorgenommen. Die Ausgangslage bilden mehr als 900.000 Personen (rund 73% davon weiblich), die in die Betreuung und Pflege von rund 80 % hilfebedürftiger Angehöriger im häuslichen Umfeld involviert sind.
Aus der Recherche der wissenschaftlichen Literatur geht hervor, dass es keine Definition der informellen Pflege gibt, und es ist nicht ersichtlich wer die Betroffenen sind, wie auch kein Bezug auf das globale Phänomen der „young carers“ genommen wird. Obwohl es die Österreichische Gesundheitskasse gibt, ist keine optimale qualitative Koordination zwischen Unterstützungsdienstleistungen für Betroffene und Angehörige in den Bundesländern erkennbar und es gibt zu wenig ausreichende flächendeckende mobile/teilstationäre Versorgungsangebote. Die Länder haben einige wenige einheitliche öffentliche und private Betreuungs- und Pflegedienste.
Vier Bundesländer gehen dabei einen vorbildlichen und ambitionierten Weg und zeigen auf, dass sie Interesse in der Forcierung der häuslichen Pflege haben.
Zur Sicherstellung einer möglichen Balance zwischen Beruf-Pflege und Familie müssen grundlegende Änderungen in Zielsetzung, Vernetzung und Koordinierung der Dienstleistungsangebote sowohl auf Bundes- als auch auf Länderebene stattfinden, wenn dem Interesse der hilfebedürftigen alten Menschen nachgekommen werden soll.