Verzeichnis der Abschlussarbeiten

Bedingt durch den demographischen Wandel und den Herausforderungen für die sozialen Sicherungssysteme steht die Verlängerung der Regelerwerbstätigkeit im Mittelpunkt gesellschaftspolitischer Diskussion. Einer verlängerten Erwerbstätigkeit steht eine sich dynamisch wandelnde Arbeitswelt gegenüber, hierdurch werden tiefgreifende Strukturveränderungen im Bereich von Industrie- bzw. Produktionsunternehmen erwartet. Ziel dieser qualitativen Studie ist es, die spezifischen Herausforderungen älterer Erwerbstätiger aus Sicht von HR-Verantwortlichen zu erheben und welche organisationalen Rahmenbedingungen wahrgenommen werden, die sich förderlich bzw. hinderlich auf die Bindung älterer Beschäftigter auswirken. Weiters wird untersucht, welche Handlungsfelder gesehen werden, um eine Erhaltung und Nutzung der Potenziale zu ermöglichen. Hierzu wurden zehn HR-Verantwortliche aus Österreich befragt. Technische Veränderungen, Innovation oder Digitalisierung stellen aus Sicht der Befragten keine explizite Herausforderung für ältere Personen dar, sondern hängen von der individuellen Veränderungs- und Lernbereitschaft ab. Als förderliche Einflussfaktoren auf die Bindung werden Anerkennung und Wertschätzung, soziale Interaktion und die Unternehmenskultur gesehen. Arbeitsklima und Unternehmenskultur haben wesentlichen Einfluss auf die emotionale Bindung Älterer. Der Erwerbsaustritt wurde von den Befragten als wesentliche Quelle für den Verlust von Erfahrungswissen erkannt. Rahmenbedingungen, wie Nachfolgeplanung und Arbeitszeitgestaltung werden als zentrale Handlungsfelder wahrgenommen, einerseits frühzeitige Nachbesetzungen zu ermöglichen, anderseits strategische Nachfolgeplanung nicht nur für Schlüsselpositionen oder Führungskräfte vorzusehen, sondern operativ tätige Erwerbstätige in strukturierten beziehungsweise strategischen Nachfolgeplanungen zukünftig stärker zu berücksichtigen.

Due to demographic change and the challenges for the social security systems, the extension of regular employment is the focus of socio-political discussion. A longer working life is confronted with a dynamically changing world of work, which is expected to lead to far-reaching structural changes in industrial and production companies. The aim of this qualitative study is to ascertain the specific challenges of older employees from the point of view of HR managers and which organisational framework conditions are perceived as having a beneficial or detrimental effect on the retention of older employees. Furthermore, it is investigated which fields of action are seen to enable the preservation and utilisation of potentials. Ten HR managers from Austria were interviewed for this purpose. In the view of the interviewees, technical changes, innovation, or digitalisation do not represent an explicit challenge for older people but depend on the individual willingness to change and learn. Recognition and appreciation, social interaction and the corporate culture are seen as factors that promote retention. Work climate and corporate culture have a significant influence on the emotional commitment of older workers. Leaving the workforce was identified by the respondents as a major source of loss of experiential knowledge. Framework conditions, such as succession planning and working time organisation, are perceived as central fields of action, on the one hand to enable early replacement, on the other hand to provide for strategic succession planning not only for key positions or executives, but to take operationally active employees into greater consideration in structured or strategic succession planning in the future.