Musik spielt in vielen Bereichen unseres Lebens eine wichtige Rolle. Diese Wichtigkeit ist auch noch im höheren Alter und bei einer kognitiven Krankheit vorhanden, jedoch wird sie nur selten erkannt. Die einzigartige Struktur von Liedern kann dazu eingesetzt werden, um kognitiv eingeschränkte Personen zu bewegen, zu beruhigen, Schmerzen zu lindern oder auch um ihnen zu helfen, Erlebnisse zu verarbeiten. Mögliche Anwendungsgebiete sind im Bereich einer Bewegungs-, Psycho- oder Musiktherapie. Musiktherapie für Menschen mit einer Alzheimer-Demenz wird in Österreich hauptsächlich im niedergelassenen Bereich angeboten, allerdings werden die Möglichkeiten aufgrund fehlender finanzieller Unterstützungen kaum in Anspruch genommen.
Das Ziel dieser Forschungsarbeit ist es, die Wirkung und Verarbeitung von Musik in den verschiedenen Bereichen unseres Gehirns aufzuzeigen. Es wird auf die kognitiven Veränderungen in den verschiedenen Stadien der Demenz und deren Auswirkungen eingegangen. Es soll mittels Literaturrecherche beantwortet werden, wie mit Musik im Rahmen der Betreuung, Pflege und Therapie von Menschen mit Demenz sinnvoll eingesetzt werden kann und welche Herausforderungen dabei bestehen.
Die Verarbeitung von Musik findet in allen Bereichen des Gehirns statt, was ein Grund dafür ist, warum es auch bei Einschränkungen einiger Gehirnregionen noch weiter möglich ist Erinnerungen und Emotionen abzurufen. Mit Hilfe der gezielten Anwendung von Musik können einerseits diverse Körperfunktionen angeregt und die seelische Gesundheit beeinflusst sowie die geistigen Fähigkeiten verbessert werden. Zusätzlich können jegliche Musikinterventionen und Therapieeinheiten helfen, die zwischenmenschlichen Beziehungen mit anderen
Teilnehmer*innen zu verbessern, um einer sozialen Isolation entgegenzuwirken. Um jedoch keine kontraproduktiven Effekte hervorzurufen, ist es auch wichtig, vorab mit allen Beteiligten Biografiearbeit zu leisten.