Depressionen, Angstzustände und Demenz sind die häufigsten psychischen Erkrankungen im Alter. Neben körperlichen Einschränkungen sind ältere Menschen zunehmend von psychischen Problemen betroffen. Der Bedarf an Psycholog:innen und der Pflegekräftemangel steigen und somit auch die Überlastung des Gesundheitssystems. Dadurch rückt die Notwendigkeit alternativer Heilmethoden in den Vordergrund.
In einer umfassenden Literaturanalyse von wissenschaftlichen Studien und Ergebnissen wurde die Wirkung von tiergestützten Interventionen mit landwirtschaftlichen Nutztieren auf die psychische Gesundheit älterer Menschen untersucht.
Damit eine tiergestützte Intervention mit landwirtschaftlichen Nutztieren optimale Erfolge erzielt, sind eine artgerechte Tierhaltung, die Auswahl der geeigneten Tierart, geschulte Fachkräfte, ausgebildete Tiere und vor allem eine vertraute Mensch-Tier-Beziehung grundlegende Voraussetzungen. Studien zu tiergestützten Interventionen mit landwirtschaftlichen Nutztieren als Co-Therapeuten zeigen, dass die Interaktion zwischen älteren Menschen und Nutztieren nicht nur Stress, Angst und das Gefühl von Einsamkeit reduziert, die Selbstwirksamkeit erhöht, sondern nachweislich auch das Selbstvertrauen, die soziale Kompetenz, die Lebensqualität und die Stimmung verbessert.
Hervorzuheben ist, dass die positiven Effekte tiergestützter Interventionen zeitlich begrenzt und praktisch nur während der direkten Anwesenheit der Tiere nachweisbar sind. Daher besteht weiterer intensiverer Forschungsbedarf im Bereich der tiergestützten Interventionen, insbesondere im Zusammenhang mit landwirtschaftlichen Nutztieren.