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  Titel: Herausforderungen in betreuten Wohngemeinschaften bei der Implementierung von Sturzerkennungssystemen aus der Sicht von Personenbetreuerinnen und Personenbetreuer.
  AutorIn: Jasmina Midzic
  Typ: Bachelorarbeit
  ÖFOS 2012 Code:
  Institution: Ferdinand Porsche FernFH, Wiener Neustadt, ASBA
  Betreuung: Roland Nagel
  Datum: 2025
  Abstract (de):

In der vorliegenden Bachelorarbeit werden die Implementierung von Sturzerkennungssystemen in ambulant betreuten Wohngemeinschaften und die damit verbundenen Herausforderungen aus der Perspektive von Personenbetreuerinnen und -betreuern beleuchtet. Den Ausgangspunkt bilden die zunehmende Alterung der Bevölkerung in Österreich und der damit einhergehende Anstieg pflegebedürftiger Menschen, wodurch insbesondere das Risiko von Stürzen als Pflegeproblem in den Fokus rückt. Technische Assistenzsysteme, vor allem digitale Sturzerkennungstechnologien, ermöglichen eine Verbesserung der Sicherheit und eine Entlastung des Betreuungspersonals. Die Einführung technischer Sturzerkennungssysteme in betreuten Wohnformen erfordert nicht nur funktionale Technik, sondern stellt insbesondere hohe Anforderungen an die Akzeptanz durch das Betreuungspersonal und die Bewohnerinnen und Bewohner, an eine verständliche und praxisnahe Schulung, an eine nahtlose Integration in bestehende Arbeitsabläufe sowie an die Einhaltung datenschutzrechtlicher Vorgaben.

Im Rahmen einer qualitativen Fallstudie wurde in einer ambulant betreuten Wohngemeinschaft in Salzburg untersucht, wie Personenbetreuerinnen und -betreuer den Einsatz von Sturzerkennungssystemen – konkret der Nobi-Lampe und des Cogvis-Systems – erleben, welche Vorteile und Schwierigkeiten sich im Alltag zeigen und welche Verbesserungsvorschläge aus ihrer Sicht bestehen. Die Datenerhebung erfolgte durch leitfadengestützte Interviews, die mittels einer Qualitativen Inhaltsanalyse ausgewertet wurden. Die Ergebnisse zeigen, dass die Systeme grundsätzlich als hilfreich eingeschätzt werden, insbesondere hinsichtlich der schnellen Alarmierung im Ernstfall. Gleichzeitig wurden technische Fehlfunktionen, unzureichende Schulungen und Unsicherheiten im Umgang mit datenschutzrelevanten Fragen als Herausforderungen benannt.

Mit dieser Arbeit wird ein Beitrag zur praxisnahen Erforschung technikgestützter Pflegeprozesse im nichtstationären Bereich geleistet. Zudem werden konkrete Handlungsempfehlungen für die Weiterentwicklung und Implementierung von Ambient-Assisted-Living-Technologien im Alltag der Personenbetreuung formuliert. Zukünftige Forschung sollte vergleichbare Sturzerkennungstechnologien gezielt im häuslichen Umfeld untersuchen. Gerade dort leben viele pflegebedürftige Menschen mit hohem Sturzrisiko, oft ohne direkte Betreuung. Studien sollten sich dabei auf Alltagstauglichkeit, Datenschutz und Akzeptanz durch Betroffene und Angehörige konzentrieren.

  Abstract (en):

This bachelor thesis investigates the implementation of fall detection systems in assisted living communities and explores the associated challenges from the perspective of live-in caregivers. The study is based on the demographic development in Austria, characterized by an aging population and a rising number of people in need of care. Among older adults, falls are a major health concern. Technical assistance systems, particularly digital fall detection technologies, offer the potential to improve safety and support caregiving staff. However, their practical integration in residential care settings requires a high level of acceptance, training, and organizational adaptation, along with careful consideration of data protection issues.

A qualitative case study was conducted in an assisted living community in Salzburg, where caregivers were interviewed about their experiences with the use of two fall detection systems: the Nobi lamp and the Cogvis system. Data was collected through semi-structured interviews and analyzed using qualitative content analysis. The findings indicate that while the systems are generally perceived as beneficial—especially for rapid emergency response—technical malfunctions, insufficient training, and concerns about data privacy pose significant challenges.

This thesis contributes to practice-oriented research on technology-supported care in non-institutional settings and provides concrete recommendations for the further development and implementation of Ambient Assisted Living technologies in everyday caregiving practice. Future research should focus on comparable fall detection systems in private home environments, where many care-dependent individuals live at high risk of falling, often without direct supervision. Such studies should specifically address practical usability, data privacy, and acceptance among users and their relatives.

  Keywords (de): Sturzerkennungssysteme, Ambient Assisted Living, Personenbetreuung, Pflegeinnovation, Qualitative Inhaltsanalyse
  Keywords (en): fall detection systems, Ambient Assisted Living, live-in caregiving, care innovation, qualitative content analysis