Anhand der vorliegenden Bachelorarbeit soll auf die Lebenssituation von Senior*innen der LGBTQI+ Community aufmerksam gemacht werden und die Frage beantwortet werden, welche Herausforderungen es für Senior*innen der Zielgruppe gibt und welche Angebote sie besonders in Wien finden können, um ihren Bedürfnissen nachzukommen. Aufgrund von Erlebnissen und gesellschaftlich konstruierten Ansichten in der Vergangenheit outen sich auch heute noch wenig Senior*innen als homosexuell oder queer. Bei der Thematik LGBTQI+ wird beinahe ausschließlich Augenmerk auf die junge Generation gelegt. Somit wird ein verzerrtes Bild der Community geschaffen und das Thema „Vielfalt“ nicht ganzheitlich betrachtet. Material zum Forschungsstand der Zielgruppe gibt es aufgrund der angepassten Lebensweise an heteronormative Lebens- und Beziehungsmodellen, derzeit nur wenig.
Auf Grundlage einer Literaturrecherche sollen der geschichtliche Hintergrund der Senior*innen der Generation 75+ betrachtet und somit ein Verständnis dafür geschaffen werden, warum es wenig Sichtbarkeit von queeren älteren Personen gibt. Weiters sollen Herausforderungen ausgearbeitet werden, mit denen sie im Alltag konfrontiert sind, sowie Angebote in Wien, die auf ihre Bedürfnisse eingehen und zur Sichtbarkeit dieser Personengruppe dienen.
Als Ergebnis lässt sich aufzeigen, dass in unserer modernen Gesellschaft das Thema LGBTQI+ und Alter nach wie vor sehr wenig sichtbar ist. Queere, ältere Menschen leben oft allein mit ihren Sorgen und Ängsten bezüglich Beziehungen, Lebensmodellen und Zukunftsvorsorge im hohen Alter (Pflege). Angebote in Wien, die einen Raum des Austausches bieten und zur Sichtbarmachung des Themas für die Gesellschaft dienen, sind vorhanden, jedoch spärlich. Hier bedarf es Ausbau und Aufklärung, um Einsamkeit und Diskriminierung entgegenzuwirken und die Gesellschaft zu sensibilisieren.