Verzeichnis der Abschlussarbeiten

Hintergrund dieser Arbeit ist das Ergebnis einer Literaturrecherche der Autorin, in welcher die Vor- und Nachteile für KlientInnen von Tageszentren in Wien und deren pflegenden Angehörigen untersucht wurden. Hierbei konnte die Autorin keine Studien zu dieser Thematik in Bezug auf Menschen mit sozialpsychiatrischem Betreuungsbedarf finden. Um hier ein Lücke zu schließen, wurden im Rahmen dieser Arbeit Interviews mit elf KlientInnen einer Tagesbetreuungsgruppe („Tag.Familie“), die in einem der „Häuser zum Leben“ des Kuratoriums Wiener PensionistInnen-Wohnhäuser (KWP) in Wien leben und betreut werden, durchgeführt. Die Bachelorarbeit verfolgt zwei Ziele: Erstens, herauszufinden welche Vor- und Nachteile die befragten Personen an der Tagesbetreuung und der Wohnsituation in einem PensionistInnen-Wohnhaus sehen und zweitens, den Nutzen bzw. Einschränkungen zu eruieren, die sich aus diesem speziellen Setting ergeben. Das Ergebnis zeigt eine generell sehr hohe Zufriedenheit, sowohl was die Tagesbetreuung als auch die Wohnsituation betrifft. Besonders das Gefühl, Teil einer Gruppe zu sein, der Zusammenhalt und nicht allein zu sein, waren den meisten Befragten von großer Bedeutung in Bezug auf die Tagesbetreuung. Bei der Wohnsituation wurden häufig die zahlreichen Serviceleistungen, die das Haus bietet, genannt, wie z.B. die Versorgung durch Ärzte und Pflegeleistungen im Haus, Essen und Unterhaltung. Bemängelt wurde die Einschränkung in der persönlichen Autonomie, sowohl in der „Tag.Familie“, als auch bedingt durch die Wohnsituation. Mehr Mitspracherecht, was die Gestaltung des Tagesablaufes, als auch die Wohnsituation mit Besuchsregelungen oder das Verbot von Haustierhaltung wurden genannt. Das Zusammenleben mit den hochaltrigen Menschen im PensionistInnen-Wohnhaus wurde als harmonisch beschrieben, es gab hohe Empathie für die ältere Generation. Nur selten wurden kleine Konflikte genannt mit den MitbewohnerInnen. Der Umstand, in einem PensionistInnen-Wohnhaus zu wohnen wurde mit einem hohen Sicherheitsgefühl und guter Versorgung verbunden. Wichtig war den InterviewpartnerInnen auch die Infrastruktur in der Nähe des Wohnortes, also die Nähe zu öffentlichen Verkehrsmitteln bzw. Geschäften und Lokalen. Dies würde Außenkontakte erleichtern und eine Teilnahme an einem Leben abseits der institutionalisierten Wohn- und Betreuungssituation ermöglichen. Die Tagesbetreuung von älteren Menschen mit sozialpsychiatrischem Betreuungsbedarfs in der „Tag.Familie“ und das Leben in einem PensionistInnen-Wohnhaus wird von den BewohnerInnen als Großteils positiv wahrgenommen, auch wenn neben den vielen Vorteilen auch ein paar Nachteile genannt wurden. Weitere Forschung in diesem Bereich scheint als notwendig, weil in diesem speziellen Feld noch kaum Forschung vorhanden ist.

The background of this work is the result of a literature search in which the advantages and disadvantages for clients of day care centers in Vienna and their caregivers were examined. No studies about people with social psychiatric care needs could be retrieved. In order to close a gap here, interviews with eleven clients of a day care group (“Tag.Familie”), who live and are cared for in one of the “Häuser zum Leben” of the Kuratorium Wiener PensionistInnen-Wohnhäuser (KWP) in Vienna, were carried out within the scope of this work. The bachelor thesis pursues two goals: firstly, to find out which advantages and disadvantages the respondents see in day care and the living situation in a retirement home and, secondly, to determine the benefits and limitations that result from this special setting. The results show a generally very high level of satisfaction, both with regard to day care and the living situation. In particular, the feeling of being part of a group, the cohesion and not being alone, were of great importance to most of the respondents in relation to day care. When it comes to housing, numerous services that are offered by the institution were often mentioned, such as the care by doctors and care services in the house, food and entertainment. The restriction in personal autonomy, both in the “Tag.Familie”, and due to the living situation was criticized. Also, the organization of the daily routine as well as the living situation with visiting regulations or the prohibition of keeping pets were mentioned. Living together with the people in a very high age in the institution was described as harmonious, there was a high level of empathy for the older generation. Small conflicts with roommates were rarely mentioned. The fact of living in a retirement home was associated with a high feeling of security and good care. For the interviewees, it was also important to have the infrastructure in the vicinity of the place of residence, i.e. the proximity to public transport, shops and bars. This would facilitate external contacts and enable participation in a life apart from the institutionalized housing and care situation. The day care of older people with socio-psychiatric care needs in the “Tag.Familie” and life in a retirement home is largely perceived as positive by the residents, even if a few disadvantages were mentioned in addition to the many advantages. Further research in this area seems to be necessary because hardly any research is available in this particular field.