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  Titel: Gespräche zur sexuellen Gesundheit älterer Personen in Praxen von Allgemeinmediziner:innen im Raum Wien
  AutorIn: Eva Mikl
  Typ: Bachelorarbeit
  ÖFOS 2012 Code:
  Institution: Ferdinand Porsche FernFH, Wiener Neustadt, ASBA
  Betreuung: Tanja Adamcik
  Datum: 2023
  Abstract (de):

In Anbetracht der steigenden Lebenserwartung gewinnt die Frage nach der Verringerung der Morbidität und dem Erhalt der größtmöglichen Lebensqualität an Bedeutung. Gesellschaftlichen Veränderungen der letzten Jahrzehnte zum Trotz wird älteren Menschen gegenüber limitierend attribuiert. Von der Negierung der Sexualität im höheren Lebensalter wird in professionellen Kreisen zwar Abstand genommen, das Gesundheitssystem ist allerdings nicht auf die Bedürfnisse älterer Menschen hinsichtlich deren Versorgung in Zusammenhang mit sexueller Gesundheit zugeschnitten. Damit werden gesundheitliche Ressourcen und das darin liegende Potential nicht ausgeschöpft. Ziel dieser Arbeit ist mittels qualitativer leitfadengestützter Interviews mit den primären Ansprechpartner:innen von Patient:innen – den Allgemeinmediziner:innen – zu erheben, inwiefern ältere Menschen in der Wahrung oder Wiederherstellung ihrer sexuellen Gesundheit gegenwärtig unterstützt werden und mit welchen Herausforderungen sich Allgemeinmediziner:innen in dem Zusammenhang konfrontiert sehen, um auf dieser Basis wichtige Aspekte für eine Ausrichtung des Gesundheitssystems auf Bedarfsgerechtigkeit zu identifizieren. In den Interviews zeigt sich, dass prinzipiell ein Bewusstsein für die Einbettung des Menschen in einen biopsychosozialen Kontext besteht, jedoch ist der derzeitige Behandlungsansatz bei speziellen Problemen ein hauptsächlich biomedizinischer bzw. pharmakologischer. Dies ist u.a. den knappen zeitlichen Ressourcen in Kassenordinationen zuzuschreiben, als auch der Tatsache, dass es an Richtlinien zum Assessment der sexuellen Gesundheit fehlt. Zudem fehlt es manchen Allgemeinmediziner:innen am Zuständigkeitsgefühl. Hinzu kommt das Schamgefühl als kommunikative Barriere, das es zu überwinden gilt. Mittels der Formulierung und Etablierung von Richtlinien sowie dem Aufbau einer bedarfsgerechten Infrastruktur und der Aufnahme der Thematik in die Curricula von Gesundheitsberufen kann der sexuellen Gesundheit im höheren Alter als Bestandteil der Gesamtgesundheit mehr Priorität beigemessen werden. Zur Schaffung eines adäquaten Angebotes sind zudem Studien zur Erfassung der Patient:innenperspektive erforderlich.

  Abstract (en):

The decrease of morbidity and maintenance of the best quality of life have gained importance in the view of the increasing life expectancy. Yet still to the present moment, limiting attributions towards older persons are being made despite the societal changes that occurred over the last decades. Although professional circles are refraining from the negation of sexuality in older age, the health care system isn’t yet tailored to the needs of the elderly related to their sexual health. Thus, their inherent health resources and the potential within remain unutilized. It is the aim of this work to determine in what way elder people are currently supported in the preservation or restoration of their sexual health using guided interviews with general practitioners. The aim is also to determine which challenges general practitioners face in this context to identify important aspects for a needs-based alignment of the health care system. A fundamental consciousness for the embedding of humans in a biopsychosocial context is evident in the interviews. Nonetheless, the current treatment approach is mainly biomedical and pharmacological. This is due to the scarcity of time resources in doctor’s offices who treat according to medical insurance schemes as well as the lack of guidelines for the assessment of sexual health. In addition, some doctors lack a sense of responsibility in these matters. Shame adds to this as a communicative barrier, that needs to be overcome. Sexual health as part of overall health can gain more priority through the formulation and establishment of guidelines as well as the development of a needs-based infrastructure and the inclusion of the topic in the curricula of health professionals. In the sense of a targeted course of action studies should be carried out to capture the patients perspective. 

  Keywords (de): Sexualität im Alter, sexuelle/erektile Dysfunktionen, Gespräche zur Sexualität mit Ärzt:innen, Unterstützungsmöglichkeiten bei sexuellen Problemen
  Keywords (en): sexuality in old age, sexual/erectile dysfunctions, conversations about sexuality with physicians, help with sexual problems