Der Kaffeemarkt befindet sich im Wandel. Bedingt durch den Klimawandel wirken sich bereits negative Effekte auf den Rohstoff Kaffee aus. Die Möglichkeiten der Kaffeeproduzentinnen und Kaffeeproduzenten sich an diese Veränderungen anzupassen wird sich direkt auf die Lebensgrundlage dieser, sowie auf die Qualität des Produktes in den Tassen der Konsumentinnen und Konsumenten auswirken. Ein Konzept an dieser Stelle potenziell etwas leisten zu können stellt Direct Trade dar.
Die vorliegende Arbeit untersucht den Einfluss von Kaffees, die als direkt gehandelt gekennzeichnet sind auf das Kaufverhalten von nachhaltig konsumbewussten Verbraucherinnen und Verbrauchern. Dazu wurden 123 Untersuchungsteilnehmerinnen und Untersuchungsteilnehmer mittels Fragebogen zur Einstellung zu nachhaltigem Konsum und zum Kaufverhalten von Kaffee befragt. Die Ergebnisse zeigen, dass innerhalb der Stichprobe das Bewusstsein für nachhaltigen Konsum deutlich ausgeprägt ist und ein Einfluss auf das Kaufverhalten von direkt gehandelten Kaffee gegeben ist. Des Weiteren konnte gezeigt werden, dass zwischen Intensität der Ausprägung für Nachhaltigkeit und sowohl der Kaufbereitschaft als der Zahlungsbereitschaft von Direct Trade Kaffees nennenswerte, positive Korrelationen bestehen. Unterschiede zwischen Verbraucherinnen und Verbrauchern mit hoher und mit niedriger Ausprägung des Nachhaltigkeitsgedankens hinsichtlich soziodemographischer Merkmale, wie Alter, Bildung, Einkommenshöhe konnten in der gezogenen Stichprobe nicht eruiert werden.
Die ermittelten Resultate zeigen, dass durchaus ein breiter Markt für Direct Trade, in dem Sinne gegeben ist, dass Kaffee vermehrt als direkt gehandelt gekennzeichnet wird. Voraussetzung dafür dürfte allerdings eine verstärkte Aufklärung und Bewerbung über das Konzept Direct Trade in den Zielgruppen sein.