Bewegung ist in jedem Lebensabschnitt für die Selbständigkeit und Autonomie im alltäglichen Leben immens wichtig. Der Lockdowns während der Covid-Pandemie veränderte den Alltag älterer Menschen drastisch. Die Abstands- und Kontaktbeschränkung bewirkte, dass ältere Menschen weniger Bewegung ausführten. Die Aktivitäten beschränkten sich nur auf die eigenen vier Wände. Bewegung und Alltagsaktivtäten im Freien sind deutlich seltener durchgeführt worden. Dadurch wurde die Alltagsstruktur verändert und die soziale Teilhabe auf ein Minimum reduziert, die Auswirkungen können noch nicht abgeschätzt werden.
Das Tragen der FFP2 Maske in öffentlichen Innenräumen wurde als verpflichtende Maßnahme zur Eindämmung der Pandemie eingeführt. Neben dem unangenehmen Gefühl birgt das Tragen der Maske Risiken. Die Veränderung des Visus kann kann zu Stürzen führen, somit ist das Risiko für das Phänomen Frailty erhöht. Bei körperlichen Aktivitäten ist die Atmung deutlich erschwert. Diese Auswirkungen führen zu eine veränderten Bewegungsverhalten älterer Menschen.
Das Ziel der Arbeit ist es, die Bewegungsveränderung in Bezug auf Kontakt- und Bewegungsbeschränkungen aufzuzeigen. Für die Beantwortung der Forschungsfrage wurde eine Literaturrecherche mit einem qualitativen Forschungsansatz kombiniert. Mit fünf leitfadengestützten Expert*innen-Interviews erfolgte die Datenerhebung zur Bewegungsveränderung älterer Menschen während der Lockdowns. Die Auswertung wurde mit Hilfe der qualitativen Inhaltsanalyse nach Mayring durchgeführt.
Die Recherche und die Ergebnisse der Interviews ergaben, dass der Lockdown einen negativen Einfluss auf das Bewegungsverhalten älterer Menschen genommen hat. Es zeigt sich, dass durch die reduzierten Bewegungsressourcen die Bewältigung des Alltages massiv erschwert wurde. Ältere Personen sehen diese neuen Einschränkungen häufig als einen natürlichen Prozess an, daher ist die Motivation, dem entgegenzusteuern eher gering vorhanden.
Die Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie waren zum Schutz der älteren Bevölkerung Österreichs getroffen worden, die Ansteckung zu verhindern stand im Vordergrund.
Schlussendlich zeigte sich, dass die Verordnungen der Bundesregierung zu Einschränkungen und Veränderungen im Bewegungsverhalten älterer Menschen auslösten, deren Auswirkungen noch nicht in der gesamten Dimension ersichtlich ist. Das veränderte Bewegungsverhalten hat einen deutlichen negativen Einfluss auf die Alltagsbewältigung ältere Menschen.