Eine Verwitwung im Alter kann viele betroffene Personen vor neue Herausforderungen stellen. Speziell die Lebensphase der hochaltrigen Menschen ist von den verschiedensten Verlusten geprägt. Gerade deswegen manifestieren sich die unterschiedlichsten psychischen Erkrankungen im Alter. Hinzu kommt in den meisten Fällen bei Verwitweten im hohen Alter, dass sie selbst von einem körperlichen und/oder sozialen Defizit betroffen sind. Demnach wurden folgende Forschungsfragen bearbeitet: „Welchen Einfluss hat eine Verwitwung auf die psychische Gesundheit von älteren Menschen?“ und „Was kann dabei helfen, die Verwitwung besser zu verarbeiten?“
Diesen beiden zentralen Fragestellungen wird in Form einer literaturbasierten Recherche auf den Grund gegangen.
Eine Verwitwung kann mehrere psychische Problematiken hervorrufen. Es kann zu einer anhaltenden Trauerreaktion, zu einer Depression und zu einer Vereinsamung kommen. Speziell die Vereinsamung ist im hohen Alter bei verwitweten Personen weit verbreitet. Hierbei gibt es bei der Bewältigung gravierende Unterschiede zwischen Männern und Frauen. Zudem werden zugleich individuelle Eigenschaften, Coping- Strategien und psychosoziale Faktoren für die Geschlechterunterschiede in Betracht gezogen. Bei einer Vereinsamung im Alter kann von einer Feminisierung gesprochen werden, da diese deutlich häufiger bei Frauen als bei Männern im hohen Alter auftritt.
Die Ergebnisse zeigen, dass ein gutes soziales Netzwerk, der Erwerb eines Haustieres, hohe Bildung, Bildungsangebote für ältere Personen und die professionelle Trauerbegleitung einer Vereinsamung nach einer Verwitwung positiv entgegenwirken können.