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  Titel: Psychische Gewalt am Arbeitsplatz: Präventions- und Interventionsmaßnahmen aus Sicht von Personalverantwortlichen und Führungskräften
  AutorIn: Stefanie Kapeller
  Typ: Masterarbeit
  ÖFOS 2012 Code:
  Institution: Ferdinand Porsche FernFH, Wiener Neustadt, WPMA
  Betreuung: Astrid Russ
  Datum: 2025
  Abstract (de):

Psychische Gewalt am Arbeitsplatz hat negative Auswirkungen auf das individuelle Wohlbefinden der Betroffenen sowie auf die betriebliche Gesamtstruktur. Unternehmen sehen sich in Folge solcher Vorfälle nicht nur mit sozialen Spannungen, sondern auch mit ökonomischen Konsequenzen konfrontiert. Vor diesem Hintergrund wird deutlich, wie wichtig eine Auseinandersetzung mit präventiven und intervenierenden Maßnahmen im Umgang mit psychischer Gewalt ist. Da der Umgang mit solchen Vorfällen nach rechtlichen Gegebenheiten den Personalverantwortlichen und Führungskräften obliegt, richtet die vorliegende Arbeit den Fokus gezielt auf diese beiden Gruppen. Im Zentrum der Untersuchung stehen die Fragen, welche Formen psychischer Gewalt von Personalverantwortlichen überhaupt wahrgenommen werden, welche konkreten Präventions- und Interventionsmaßnahmen im Unternehmen Anwendung finden und welche Rolle Führungskräfte im gesamten Prozess einnehmen.

 

Zu Beginn der Arbeit wurden die theoretischen Grundlagen aufgearbeitet, um ein umfassendes Verständnis davon zu ermöglichen, welche Formen psychischer Gewalt am Arbeitsplatz auftreten können und welche Auswirkungen sich daraus für Unternehmen ergeben. In diesem Zusammenhang wurden verschiedene Erscheinungsformen wie Mobbing, Diskriminierung, Cyber-Mobbing, sexualisierte Grenzverletzungen, Stalking sowie Bedrohungen durch externe Personen differenziert dargestellt und theoretisch eingeordnet.

 

Im Rahmen der Untersuchung wurden qualitative Interviews mit insgesamt zwölf Personen durchgeführt. Zur Unterstützung des Gesprächsverlaufs kamen so genannte Vignetten zum Einsatz – realitätsnahe Fallbeispiele, die den Interviewteilnehmer:innen eine praxisnahe Auseinandersetzung mit dem Thema ermöglichen und den Redefluss fördern sollten. Die Verwendung der Vignetten erwies sich als hilfreiches Instrument, um differenzierte Perspektiven zu erfassen, konkrete Herangehensweisen herauszuarbeiten und eine fundierte Datenbasis für die Analyse zu schaffen.

 

Die Ergebnisse der Untersuchung zeigen, dass alle Interviewteilnehmer:innen von konkreten Fällen psychischer Gewalt am Arbeitsplatz berichten konnten. Gleichzeitig wurde deutlich, dass in allen betrachteten Unternehmen zumindest eine präventive Maßnahme gegen psychische Gewalt implementiert ist. Allerdings variieren diese Maßnahmen hinsichtlich ihrer Regelmäßigkeit und Intensität erheblich zwischen den einzelnen Unternehmen. Der Einsatz von Vignetten verdeutlichte, dass die Wahrnehmung psychischer Gewalt am Arbeitsplatz stark von den individuellen Erfahrungen der Befragten und den betrieblichen Rahmenbedingungen beeinflusst wird. Auf Basis der gewonnenen Erkenntnisse wurden konkrete Handlungsempfehlungen abgeleitet, die insbesondere die Sensibilisierung aller Mitarbeiter:innen, die Durchführung regelmäßiger Schulungen sowie die systematische Entwicklung und Umsetzung von Präventions- und Interventionsmaßnahmen in den Mittelpunkt stellen.

  Abstract (en):

Psychological violence in the workplace has a detrimental impact not only on the individual well-being of those affected but also on the overall organizational structure. As a result of such incidents, companies are confronted with both social tensions and economic consequences. Against this background, it becomes evident how essential it is to address preventive and intervention-focused strategies in dealing with psychological violence. Since the practical handling of such cases is often the responsibility of human resources personnel and managers, this thesis specifically focuses on these two groups. Central to the study are the questions of which forms of psychological violence are actually recognized by HR professionals, which concrete prevention and intervention measures are implemented in companies, and what role managers play in the overall process.

 

At the beginning of the thesis, the theoretical foundations were outlined to develop a comprehensive understanding of the various manifestations of psychological violence in the workplace and their potential consequences for organizations. In this context, different forms such as bullying, discrimination, cyberbullying, sexual boundary violations, stalking, and threats posed by external individuals were theoretically categorized and differentiated.

 

The empirical part of the study is based on qualitative interviews conducted with a total of twelve individuals, including six HR professionals and six managers. To support the flow of conversation, so-called vignettes – realistic case examples – were used to offer participants a contextually grounded point of reference and encourage open dialogue. The use of vignettes proved to be an effective methodological tool for capturing diverse perspectives, identifying practical approaches, and generating a solid data foundation for analysis.

 

The findings show that all participants were able to report specific incidents of psychological violence in the workplace. It also became evident that each of the companies examined had implemented at least one preventive measure. However, the frequency and intensity of these measures vary significantly between organizations. Based on the results, concrete recommendations for action were derived, focusing in particular on the sensitization of all employees, the implementation of regular training sessions, and the systematic development and application of both preventive and intervention strategies.

  Keywords (de): Personalverantwortliche, Führungskraft, psychische Gewalt am Arbeitsplatz, Präventionsmaßnahmen, Interventionsmaßnahmen, Mobbing, Cyber-Mobbing, Diskriminierung, sexualisierte Grenzverletzung, Stalking, Bedrohungen durch Externe, qualitative Forschung
  Keywords (en): human resources, management, violence in the workplace, prevention measures, intervention strategies, bullying, cyberbullying, discrimination, sexual boundary violations, stalking, external threats, qualitative research
 
PDF-Dokument WPMA_JG23_Stefanie Kapeller.pdf